Operngesang - Bel Canto, Appoggio, Canta come si parla.....
(!!! English Version will be online soon !!!)
Wie ist der Unterricht gegliedert und worauf achte ich insbesondere?
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Analyse der Stimme
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Korrektur der Körperhaltung
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Erlernen der Atemtechnik
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Homogener Fluß zwischen Bruststimme und Kopfstimme
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Befreiung des Vibratos
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Auswahl eines Repertoires, der Stimme entsprechend
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Umgang mit Bühnenangst, Nervosität im Allgemeinen
1 Analyse der Stimme, der Körperhaltung, der Stimmgebung, des Vibrato.
Durch eine Analyse über die Haltung beim Singen, das Vibrato, der Zungenstellung und der Stimmgebung selbst, kann man eine erste Annahme darüber machen, wo eventuelle Blockaden und Fehler liegen. Verspannte Schultern, eine zu hohe Zungenstellung, hohe Kehlkopfstellungen und flache Atmung, führen zu einem "engen Hals" und folglich zu Stimmproblemen und schrillen, unschönen Tönen. Die Entspannung der Schultermuskulatur, die aufrechte, bewusste Körperhaltung und eine befreiende Atmung sind der ideale Zugang, eine Stimme zu befreien und sie selbst singen zu lassen, anstatt die Stimme eng zu führen. Weiters muss diese Befreiung und Lockerung stattfinden, damit ein freies, unverfälschtes vibrato (freies Schwingen der Stimme = BEL CANTO = schöner Gesang) enstehen kann. Verschiedene Übungen und Lockerungen des Körpers, können zu erstaunlichen Ergebnissen führen.
2 Auffbau einer korrekten Atemtechnik, welches sehr individuell ist. Je nach dem, was der Student braucht.
Um die richtige Atemtechnik zu verstehen, muss man eine visuelle Vorstellung davon bekommen, welche Muskeln im Einsatz sind. Dabei geht es um die Einatmungs- und Ausatmungsmuskeln. Diese arbeiten im Team und lösen sich ab, aber kämpfen auch gegeneinander. Der Moment vom Einatmen, der übergeht ins Ausatmen (Singen), wird Appoggio gennant. Beim Singen ist es wichtig zu wissen, dass die Ausatmung verlängert werden soll, damit die ausgeatmete Luft in einen schönen Klang umgewandelt werden kann. Die Ausatmung darf also nicht zu abrupt und schnell passieren, sondern muss verlangsamt werden. Also müssen wir nach der Einatmung, nicht sofort das Ausatmen in vollen Zügen zulassen, sondern eine gut-dosierte, langsame Ausatmung einleiten, die es mir erlaubt, noch viel Luft in den Lungen zu behalten und somit das Zwerchfell gespannt zu lassen. Das gibt unserer Kehle das Gefühl offen zu sein und ohne Anstrengung zu singen. Es gibt verschiedene Übungen um diesen Prozess zu erlernen. Dies kann schnell erlernt werden und kann mit viel Übung und Geschick bald umgesetzt werden.
3 Bruststimmregister fließend in die Kopfstimme führen.
Um eine solide Mittellage und Kopfstimme zu haben, müssen wir uns insbesondere die Bruststimme ansehen, die ohne Hindernis und "großem Bruch" in die Kopfstimme geführt werden sollte. Diese Arbeit ist wichtig und bedarf an Geduld. Ich arbeite sehr explizit an der homogenen Führung der Bruststimme zur Kopfstimme und achte darauf, das keine Brüche in der Stimme zustande kommen. Ich gebe meinen Studenten auch Tipps und Tricks, wie sie selbst dieses Problem lösen können.
4 Sprechen ist Singen
Canta, come is partla, ist eine gängige Metapher, welches von alt-italienischen Gesangsschulen entwickelt wurde. Aber was bedeutet das und wie setzt man dies um? Dazu bedarf es in erster Linie um eine öffnende Atmung. Manche empfinden diese öffnende Atmung auch als "Gähn-Gefühl". Andere bezeichnen es als "tiefe Atmung". Aber wichtig ist es, dass man eine offene Kehle schafft mit der Einatmung. Dazu hilft es, wenn man beim Einatmen eine gewisse Kälte spürt in der Kehle, die an den Stimmbändern vorbeizieht. Diese Temperaturempfindung ist eine gute Orientierung dafür, wo die Stimme eigentlich sitzt. Nach der offenen Atmung sollte die Stimmgebung so sein, als ob man Sprechen wollen würde. Also anstatt einen gekünstelt-gesungenen Ton zu produzieren, sollte man direkt ans Sprechen denken. Dieser Gedanke bringt sofort die richtige Position und eine gewisse Stimmfreiheit zustande. Man muss dies aber zulassen können. Denn die Singstimme sitzt oftmals tiefer in der Kehle, als man glaubt. Das Singen ist nichts anderes als Sprechen. Es wird der gleiche Muskel benutzt. Deswegen ist das Singen, mit dem Gedanken man würde sprechen, eine sehr gute Methode um hohe Kehlkopfstellungen und gekünstelte Gaumenklänge zu vermeiden. Dazu braucht man Mut. Ich habe da einige effektive Übungen, die dieses Sprechgefühl beim Singen hervorheben. Loslassen ist hier die größte Devise. Denn einige Sänger drücken die Stimmlippen so fest zusammen, dass ein "Knödel" entsteht. Andere produzieren einen zu hoch gedachten Gaumenklang, der isoliert von der Sprechstimm-Ebene gehalten wird und somit nicht authentisch klingt, sondern künstlich.
5 Repertoireauswahl
Nach Erlernen der Grundelemente der Atemtechnik, ist man in der Lage Lieder und Opernarien zu singen, welche Information darüber geben können, zu welchem "Fach" der Sänger zugeordnet werden kann. Die Tessitura bestimmt das Fach. Im ersten Jahr des Gesangsunterrichtes mit einem Anfänger, kristallisiert sich heraus, welches Fach der Sänger angehen sollte. Dies kann sich im Laufe der Gesangslaufbahn jedoch ändern. Aber vorerst, kann man eine Alternative finden, um die Stimme schonend in die Professionalität zu führen. Hierbei ist es sehr wichtig, dass der Sänger ehrlich zu sich selbst und zum Lehrer ist, um Anstrengungen vorzubeugen.
6 Bühnenangst
Bühnenangst haben viele Sänger, nicht nur Anfänger, sondern auch Profis. Es ist kein Tabu mehr. Im Unterricht verwende ich verschiedene Atmungsmethoden, die dieser Angst entgegen treten können. Aber eine solide Gesangstechnik und ein gut aufgebautes Selbstbewusstsein über die Jahre, verringern die Angst enorm. Forschungen ergaben, dass die größte Angst bei Sängern die ist, den Text zu vergessen, oder in irgendeiner Art zu versagen. Deswegen sollten junge Sänger auf die Vorbereitung für ein Konzert sehr viel Wert legen. Textunsicherheit muss nicht sein und kann vermieden werden. Weiters braucht es an "menthorship". Also ein Lehrer, der seinem Schüler Selbstbewusstsein einflößt und ihm noch dazu eine solide Technik vermittelt.